20.07.2021: Der «Hunter» feiert Geburtstag
Am 20. Juli 1951 flog der Hunter-Prototyp P. 1067 erstmals. Niemand konnte damals erahnen, dass trotz der rasend schnellen technischen Entwicklung in der Militärluftfahrt ausgerechnet dieser Jet eine fliegende Legende würde. Einerseits aufgrund seiner aussergewöhnlich schönen Form, andererseits aber auch durch seine Dienstdauer. In der Schweiz wurde er Ende 1994 aus dem aktiven Dienst ausgemustert, offiziell soll die libanesische Luftwaffe bis 2014 damit geflogen sein. Insgesamt wurden gut 2500 Exemplare gebaut.
In den 1950er-Jahren machte der britische Hersteller Hawker Siddeley breit Werbung für seinen Jet, der als Jäger, Erdkämpfer und Trainer in verschiedenen Versionen zu haben war. Ein Blick in die Archivkisten im Keller bringt dazu interessante Inserate ans Tageslicht. In den Interavia-Zeitschriften 8 und 9 von 1958 wird der Hunter als «Ein harter Schläger, der keinen grossen Flugplatz braucht» und «Der härteste Kämpfer…am schnellsten wieder gefechtsbereit» mit den entsprechenden Bewaffnungsvarianten gezeigt. Auch das Rolls-Royce Avon-Triebwerk erhielt seine Plattform, wie das Inserat aus der Schweizer Flugwehr- und -technik 1958/08 zeigt.
In der Interavia publizierte gleichzeitig der Chef-Versuchspilot A.W. Bedford über die Notwendigkeit von konventionellen bemannten Kriegsflugzeugen auch im Umfeld von neklearen Bedrohungen. Er nahm dabei direkt Bezug zur Suezkrise und zum Koreakrieg. Bedford zeigte auf, welche Probleme für den Erdeinsatz von Jets bestehen und natürlich, wie man diese mit dem RAF-Standartjäger Hawker Hunter F. Mk. 6 lösen kann.
Dabei wurde Wert auf die hohe und sehr unterschiedliche Waffenzuladung gelegt, dazu kam die kurze Rüstzeit am Boden zwischen den Einsätzen. Speziell wies der Chefpilot auf die Erprobung bei der Schweizer Luftwaffe hin: «Vor allem waren die Schweizer Militärpiloten erpicht, die engsten Kurvenradien festzustellen und diese unverzüglich in schneebdeckten Gebirgstälern vorzudemonstrieren.» Gemeint war damit der Fliegerschiessplatz Axalp.
1958 hatten sich ausser der Royal Air Force und der Schweiz bereits Schweden, Dänemark, Holland, Belgien Peru, Irak und Indien für den Hunter entschieden. Am Ende flog der formschöne Jet in Dutzenden verschieden ausgerüsteten Versionen als Ein- und Doppelsitzer in rund 20 Ländern.
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