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20.09.2023: Wie geht es mit dem Papyrus-Hunter weiter?

Liebe Vereinsmitglieder und Sponsoren 

Am 26. August 2023 konnten wir wie geplant die ordentliche Vereinsversammlung des Huntervereins Obersimmental durchführen. Mit dieser Information möchte ich Sie über die Abstimmungsergebnisse bezüglich Zukunft des Papyrus auf den aktuellen Stand bringen.

Mehrfach wurde uns von Mitgliedern eine mangelnde oder schlechte Kommunikation vorgeworfen. Ich verstehe den Frust zu 100 Prozent. Auch jetzt hätte ich Sie gleich anschliessend an die GV sofort informieren wollen. Leider gibt es seit über einem Jahr keine konkreten Aussagen und Fakten zur Zukunft des Papyrus. Wir leben nur von der Hoffnung und diese wurde und wird laufend zerstört und flammt wieder kurz auf.

Die Idee, die beiden noch flugfähigen Hunter mit ausländischen Mechanikern nochmals flugtauglich zu machen, nimmt langsam konkrete Formen an. Lortie Aviation aus Kanada hat sich bereit erklärt, die Jahreskontrolle bei den beiden Huntern durchzuführen. Amici hat eine Lösung für die Finanzierung ihres Doppelsitzers gefunden. Auch wir vom Hunterverein Obersimmental konnten eine praktikable Lösung finden. An der GV haben die anwesenden Mitglieder darüber abgestimmt. Das Resultat teile ich ihnen nun mit.

Rückblick
Am Montag, 21. August 2023, habe ich nach Rücksprache mit dem Vorstand einen konkreten Vorschlag an Lortie Aviation gemacht. Am Telefon wurde mir versprochen, dass spätestens am Donnerstag, 24. August 2023, das kanadische Luftamt Stellung zum Gesuch nehmen werde. Ich solle bitte am besagten Tag gegen Abend anrufen. Am Donnerstag hat es leider nicht geklappt, dafür aber am Freitag – leider ohne eine konkrete Zu- oder Absage des kanadischen Luftamts. Also, was soll ich den Mitgliedern am Samstag vorschlagen, wenn kein bestätigtes Resultat vorliegt?

Ebenfalls an diesem Donnerstag wurde uns von einem Kollegen eine zweite Lösung für den Papyrus vorgeschlagen. Der Papyrus könne auch in der Schweiz nochmals in die Luft gebracht werden. Am Freitag um 20:53 Uhr wurden Roli Ginggen und ich informiert, wie eine mögliche Lösung aussehen könnte. Um 22:52 Uhr am gleichen Abend konnten, nach einer Rückfrage unsererseits, einige Fragen beantwortet werden.

Wo liegt das Problem? Einen Tag vor der GV keine konkrete Zusage aus Kanada und gut 10 Stunden vor der GV kommt eine zweite Variante ins Spiel. Extrem schwierig für den Vorstand und die Mitglieder.

An der GV wurden dann beide Lösungen ausführlich diskutiert und schliesslich darüber abgestimmt.

Lösung Kanada

  • Lortie Aviation macht die Jahreskontrolle am Papyrus und bekommt dafür das Triebwerk des Papyrus. Sollte die Kontrolle problemlos über die Bühne gehen, wäre der Preis für das Triebwerk eher tief. Sollten Probleme auftauchen, bekommt Lortie das Triebwerk erst, wenn der Papyrus fliegt. Mit dieser Lösung haben wir quasi eine Preisgarantie für die Kontrolle, unabhängig vom Aufwand.
  • Mit dieser Jahreskontrolle können wir noch ein letztes Jahr fliegen. Somit könnten wir das 30-Jahr-Jubiläum des Huntervereins Obersimmental mit dem fliegenden Papyrus feiern und ebenfalls an der grossen Airshow in Emmen teilnehmen. Gegen Ende 2024 würde dann der Papyrus würdig seinen letzten Flug absolvieren. Aus finanziellen Gründen ist es unmöglich, ihn weitere Jahre fliegen zu lassen.
  • Anschliessend würde Lortie das zertifizierte Triebwerk ausbauen und unser stillgelegtes Triebwerk im Unterstand einbauen. Aus Fachkreisen wurde mir bestätigt, dass es relativ einfach sei, mit diesem Triebwerk Standläufe und Rollmanöver anlässlich der GV oder besonderen Anlässen durchzuführen.

Lösung Schweiz

  • Absolute Traumvariante. Wir haben noch genügend finanzielle Möglichkeiten, um eine letzte Jahreskontrolle durchführen zu können. Nach der letzten Flugsaison des Papyrus Ende 2024 könnten wir das Triebwerk entweder nach Kanada oder England verkaufen. In beiden Ländern hat es Interessenten dafür.
  • So könnten die Finanzen entscheidend aufgebessert werden und der Papyrus wäre wie bei der obigen Lösung für Standläufe und Rollmanöver verfügbar.
  • Einziger Nachteil. Dem Vorstand und mir scheint es bei dieser Lösung extrem Komplex dass es klappt. Trotzdem hat sie erste Priorität.

Ergebnis der Abstimmungen

  • Mit grosser Mehrheit wird die Schweizer Lösung favorisiert. Wenn es klappt, wäre das die absolut perfekte Lösung. Leider gibt es noch keinen konkreten, umsetzbaren Plan mit bestätigten Zusagen der beteiligten Personen als auch des Luftamts. Die Chance, dass damit unser Papyrus noch ein Jahr fliegen kann, ist extrem klein.
  • Die zweite Lösung mit Kanada wird parallel weitergeführt. Sobald die kanadischen Mechaniker für den Amici-Hunter anreisen, müssen wir uns definitiv entscheiden: Kanada oder Schweiz. Wir können nicht weiter nur auf Hoffnung setzten. Jetzt braucht es endlich eine Lösung, deren Umsetzung machbar ist.

Es tut mir leid, dass ich während des ganzen Jahres keine einzige realistische Perspektive für den Papyrus aufzeigen konnte. Auch mit dieser Information bleibt alles in der Schwebe. Einzig unser Plan, abgesegnet von den Mitgliedern an der GV, ist beschlossene Sache: Wir möchten noch die Saison 2024 mit dem Papyrus fliegen. Anschliessend bleibt er optisch flugfähig, in der Realität aber nur als statisches Ausstellungsobjekt mit der Möglichkeit, das Triebwerk laufen zu lassen und Rollmanöver durchführen zu können (wie die Mirage in Buochs oder der Hunter in Interlaken).

Sobald sich eine Lösung abzeichnet, werde ich sie umgehend informieren. Wir vom Vorstand des Huntervereins Obersimmental würden uns extrem freuen, wenn eine der beiden Lösungen realisiert werden könnte.


Ueli Leutert, Co-Präsident Hunterverein Obersimmental

2 Kommentare
  1. Erkki Müller
    Erkki Müller sagte:

    Das Flugzeug ist wohl in der Sonderkategorie Historisch zugelassen worden, wäre eine Umzulassung in der Kategorie Experimental nicht ein Ausweg?

    Antworten

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